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6. März: Symposium „Freiheit, Kunst & Politik“

Die Österrreichische Gesellschaft für Kulturpolitik hat
am 6. März, ins Parlament eingeladen zu

FREIHEIT, KUNST & POLITIK
Ein Symposion mit reichlich Zeit für kritischen
wie humorvollen Diskurs konzipiert
von und mit Victoria Coeln

Hochkarätig besetzte Veranstaltung zur Trias von „Freiheit, Kunst und Politik“ im Parlament

Mit der Trias von Freiheit, Kunst und Politik und ihrer Bedeutung für die Demokratie beschäftigte sich Montagabend im Parlament ein hochkarätig besetztes Symposium veranstaltet vom Atelier Coeln, dem SPÖ-Parlamentsklub und der Österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik. KünstlerInnen, PolitikerInnen und ExpertInnen aus dem Kunstbereich debattierten dabei den gegenseitigen Einfluss von Kunst und Politik. Einig waren sich die DiskutantInnen, dass Kunst einen wesentlichen Beitrag leisten kann für Freiheit und Demokratie. ****

SPÖ-Kunst- und Kultursprecherin Elisabeth Hakel verwies einleitend auf zunehmende Tendenzen, Demokratie und Freiheitsrechte einzuschränken – in Europa und weltweit. Kunst könne solche Entwicklungen sichtbar machen und Bewusstsein dafür schärfen, so die SPÖ-Abgeordnete bei ihrer Begrüßung. Viele Errungenschaften, die schon selbstverständlich schienen, würden heute wieder in Frage gestellt, verwies Hakel auf die Einschränkung der Reisefreiheit in der EU, das Errichten „neuer Mauern und Zäune“ oder Diskussionen in Österreich über die Einschränkung des Demonstrationsrechts. Rechtspopulistische Parteien in Europa seien erfolgreich damit auszugrenzen, das Trennende über das Gemeinsame zu stellen und Ängste zu schüren. Sich solchen Tendenzen entgegenzustellen, sei Aufgabe der Politik. Aber auch die Kunst habe hier eine wichtige Rolle: „Kunst kann diese Entwicklungen verdeutlichen, Strukturen freistellen und den Nebel, der mancherorts bestimmte Entwicklungen umgibt, verscheuchen. Sie kann Bewusstsein schärfen und radikale Fragen stellen“, so Hakel. „Wir brauchen alle Kräfte aus Kunst und Politik, um uns der Gefährdung der Demokratie und der Freiheit entgegenzustellen.“

Victoria Coeln betonte in ihrem Eingangsstatement, dass Kunst die kreativen Mittel zur Veränderung habe. Coeln zeichnet für die Konzeption des Symposiums verantwortlich und zeigt zur Zeit eine Aufsehen erregende Installation im Wiener Stephansdom, bei der für die Fastenzeit 37 Heiligenfiguren mit reflektierenden Rettungsdecken umhüllt wurden und so ein Bezug zu aktuellen Fluchtbewegungen hergestellt wird. „In dem Moment, wo sich Räume, wie etwa hier der politische und künstlerische, überschneiden, kommt man an Grenzen. Man muss sich erlauben, diese zu überschreiten und macht man dies mit Respekt und bezieht Menschen mit ein, wird es wie im Fall der Installation im Stephansdom zu einem inklusiven Projekt“, erklärte die Künstlerin.

Unter der Moderation von Kulturwissenschafter Andreas Spiegl beleuchteten dann die Medienkünstlerin Sylvia Eckermann, der Künstler und Filmemacher Edgar Honetschläger, die Sektionsleiterin für Auslandskultur im Außenministerium Botschafterin Teresa Indjein, der ehemalige Spitzendiplomat und Präsident der österreichischen Marshall-Plan-Stiftung Wolfgang Petritsch, die Grüne Europaabgeordnete, Vizepräsidentin des EU-Parlaments Ulrike Lunacek, die Peformerinnen Ziga Jereb, Nelly Gruninger und Charlotte Spitzer, Kunsthalle-Direktor Nicolaus Schafhausen sowie die Architektin und Stadtplanerin Silja Tillner das Thema und seine Facetten.

Ulrike Lunacek sieht es als Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für Kunst so zu gestalten, damit diese in Breite und Vielfalt produziert werden kann und sie unterstrich bei der Diskussion auch die Wichtigkeit der Kunst für ihre eigene Arbeit. Auch Silja Tillner betonte die Bedeutung von Kunst für ihre Projekte:
„Ich denke, dass Kunst im öffentlichen Raum sehr viel zur Kommunikation beiträgt.“ Filmemacher Honetschläger bedauerte, dass es viel zu wenig offene Augen und Ohren für die kritische Kunst unserer Zeit gebe und meinte in diesem Zusammenhang: „Kunst, die nicht politisch ist, ist uninteressant und nur behübschend.“ Er sieht den Staat in der Pflicht, KünstlerInnen zu unterstützen, um ihnen Freiheit in ihrer Kunst zu gewähren. Wolfgang Petritsch kritisierte wiederum die Ökonomisierung: „Wenn heute über Kunst gesprochen wird, wird oft nur über Auktionen, Museen oder große Kunstwerke geredet“, erklärt der ehemalige Spitzendiplomat und sieht in diesem Kontext die Kunst vor einer großen Herausforderung. Die TeilnehmerInnen der insgesamt zwei Panels gingen außerdem auf die Schwierigkeit der Definition von Freiheit ein und diskutierten den gegenseitigen Einfluss von Kunst und Politik.